Katastralgemeinde Loosdorf

Katastralgemeinde Loosdorf
Die Geschichte Loosdorfs

Die Eitzinger auf Loosdorf

Loosdorf liegt südlich von Laa an der Thaya in einem von bewaldeten Hügeln umgebenen Tal, das sich nach Norden zur Ebene öffnet. Das Dorf hat 329 Einwohner und gehört zur Gemeinde Fallbach. Der Sitz der Grundherrschaft in diesem Raum war anfangs Fallbach gewesen, wurde aber im Spätmittelalter in die Burg nach Loosdorf verlegt. Diese "Feste Loosdorf" war von 1443 bis 1494 im Besitz der Eitzinger.
Ulrich Eitzing erwarb die Herrschaft im Jahre 1443 von Kaiser Friedrich III. Ihm folgte sein Sohn Stephan. Um 1451 war bereits dessen Bruder Sigmund Herr von Loosdorf. Er erbaute 1472 neben der Burg eine der Dreifaltigkeit geweihte Kirche,die 1479 Pfarrrechte erhielt. Am "Samstag vor Sebastiani" 1488 starb er. Sein Erbe war sein Neffe Albrecht. Auf Grund der Belehnung durch Friedrich III, umfaßt der Besitz die Feste Loosdorf "samt Meierhof und Zugehörung, ein Gut zu Fallbach, das zu Loosdorf gehört, ein Gut zu Altenmarkt und ein Teich, das Gut zu Gaubitsch samt Zugehörung, ein Gut zu Ungerndorf, zu Altmanns, die Wiesmahd bei der Thaya zwischen Blaustauden und Höflein" usw.
Albrecht starb 1494 ohne männliche Nachkommen. Das Lehen ging auf den Teichmeister von Österreich unter der Enns, Leo Schneckenreuter, über. (Dessen Vater war Schwager des Stephan Eitzing, Inhabers der Herrschaft Pernersdorf.)
Um 1750 wurde die baufällige alte Kirche abgebrochen und vom damaligen Herrn in Loosdorf, dem Fürsten Liechtenstein, die heutige Kirche errichtet. Die alte Burg Loosdorf war bereits 1645 von den Schweden (unter Torstenson, der damals sein Hauptquartier bei uns hatte,) zerstört worden. Das neue, sehenswerte Schloß wurde um 1680 erbaut.
Dagegen besteht noch die Pfarrkirche von Fallbach, die ebenfalls von den Loosdorfer Eitzingern umgebaut und in die heutige Form einer spätmittelalterlichen Landkirche gebracht worden war. Zwei Eitzingerwappen, eines mit 1483 bezeichnet, zeugen davon. Neben diesen Baudenkmälern verdient Loosdorf und die Gemeinde Fallbach wegen mehrerer in letzter Zeit angelegter Teiche oder Feuchtbiotope Erwähnung. In einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude befindet sich jetzt das von Architekt Werner Zita geplante Kulturzentrum und Gasthaus Winkelau. Das benachbarte, zur Gemeinde gehörende Hagendorf besaß eine 1793 von Josef Silberbauer gebaute, aber nicht mehr bestehende Orgel. In der Kirche von Gaubitsch ist noch das Gehäuse einer solchen Orgel aus 1780 zu sehen.


Entnommen aus der Schrattenthaler Stadt-Zeitung Nr. 12 v. 25.11.1990
Quelle: Loosdorfer Ortschronik, 1990.